Was ist eine Regelinsolvenz?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was es mit der Regelinsolvenz auf sich hat und wie das Regelinsolvenzverfahren aufgebaut ist.

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Die Regelinsolvenz, auch bekannt als Unternehmensinsolvenz, ist ein Insolvenzverfahren, das nur auf juristische Personen wie Unternehmen, Gewerbetreibende oder Vereine anwendbar ist.

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Das Hauptziel der Regelinsolvenz besteht darin, die Gläubiger zu befriedigen und wirtschaftliche Stabilität herzustellen.

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Im Gegensatz zur Regelinsolvenz bezieht sich die Verbraucherinsolvenz auf natürliche Personen.

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Die gesetzliche Basis für die Regelinsolvenz bildet das Insolvenzrecht.

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Zu Beginn des Verfahrens stellt entweder ein Gläubiger oder der Schuldner einen Antrag beim zuständigen Gericht.

Die meisten Menschen können den Begriff Insolvenz sehr gut einordnen:

Ist ein Schuldner nicht mehr in der Lage, seine offenen Rechnungen zu bezahlen, wird von Amts wegen ein Insolvenzverfahren eröffnet, das den Schuldner offiziell als zahlungsunfähig deklariert.

Unternehmen, deren offene Forderungen noch nicht beglichen wurden, werden hierüber in Kenntnis gesetzt, und ein Insolvenzverwalter prüft, ob und welche Schulden mithilfe von verbliebenen liquiden Mitteln oder mithilfe von Sachgegenständen, die sich im Besitz des Schuldners befinden, beglichen werden können.

Wer sich näher mit dem Thema Insolvenz beschäftigt, wird über weitere Begriffe wie die Regelinsolvenz oder auch die Verbraucherinsolvenz stolpern.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was es mit der Regelinsolvenz auf sich hat und wie das Regelinsolvenzverfahren aufgebaut ist. Außerdem erfahren Sie, welche Parteien beim Regelinsolvenzverfahren wie mitwirken, wer welche Rechte und Pflichten hierbei hat und wie sich das Verfahren auf die verschiedenen Parteien auswirkt.

Die Regelinsolvenz, auch bekannt als Unternehmensinsolvenz, ist ein Insolvenzverfahren, das nur auf juristische Personen wie Unternehmen, Gewerbetreibende oder Vereine anwendbar ist.

Das Hauptziel besteht darin, die Vermögenslage des Schuldners zu überprüfen, die Gläubiger zu befriedigen und die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen.

Regelinsolvenz: Was ist der Unterschied zur Verbraucherinsolvenz?

Im Gegensatz zur Regelinsolvenz bezieht sich die Verbraucherinsolvenz auf natürliche Personen, die Privatpersonen und somit Verbraucher sind und sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. 

Das Verfahren zielt darauf ab, den Verbraucher bei seiner Entschuldung zu unterstützen und ihm einen wirtschaftlichen Neustart zu ermöglichen.

Regelinsolvenz: rechtliche Rahmenbedingungen

Die gesetzliche Basis für die Regelinsolvenz bildet das Insolvenzrecht.

Ablauf einer Regelinsolvenz:

1. Antragstellung und Zuständigkeiten bei der Regelinsolvenz

Zu Beginn des Regelinsolvenzverfahren stellt entweder ein Gläubiger oder der Schuldner selbst einen Antrag beim zuständigen Insolvenzgericht.

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2. Eröffnungsverfahren und Insolvenzeröffnungsbeschluss

Nach der Antragstellung erfolgt das Eröffnungsverfahren, bei dem das Gericht prüft, ob die Voraussetzungen für die Eröffnung einer Regelinsolvenz vorliegen.

Ist das der Fall, eröffnet das Gericht das Verfahren und bestellt einen Insolvenzverwalter.

3. Bestellung des Insolvenzverwalters

Der Insolvenzverwalter übernimmt die Verwaltung sämtlicher Vermögensgegenstände des insolventen Unternehmens.

Hierbei hat er die Aufgabe, das Vermögen sicherzustellen, den Schuldenstand zu ermitteln und den weiteren Ablauf des Insolvenzverfahrens begleitend mit dem Schuldner abzuwickeln.

4. Gläubigerversammlung und Insolvenzplan

Im Verlauf des Verfahrens findet eine Gläubigerversammlung statt, bei der die Gläubiger gemeinsam über den sogenannten Insolvenzplan abstimmen. Dieser regelt die Art und Weise der Befriedigung der Gläubigerforderungen.

Rechte und Pflichten der Beteiligten bei einer Regelinsolvenz:

Rechte und Pflichten des Schuldners

Der Schuldner hat im Rahmen des Regelinsolvenzverfahrens verschiedene Verpflichtungen:

  • Er muss vollständige und richtige Auskünfte geben.
  • Er hat den Insolvenzverwalter zu unterstützen: Das bedeutet, dass er kooperativ mit ihm zusammenarbeiten muss.

Gleichzeitig hat er bestimmte Rechte, wie beispielsweise das Recht auf Einsicht in die Insolvenzakte.

Rechte und Pflichten der Gläubiger

Doch auch die Gläubiger haben im Regelinsolvenzverfahren verschiedene Rechte:

  • Sie haben das Recht, ihre Forderungen im Insolvenzverfahren anzumelden.
  • Sie dürfen an der Gläubigerversammlung teilnehmen.
  • Sie dürfen ebenso den Insolvenzverwalter kontrollieren und gegebenenfalls ihre Rechte vor Gericht geltend machen.

Rechte und Pflichten des Insolvenzverwalters

Der Insolvenzverwalter ist verpflichtet, das Insolvenzverfahren gewissenhaft und im Interesse der Gläubiger durchzuführen.

Er hat das Recht, das Unternehmen zu verwalten, Vermögenswerte zu verwerten und Zahlungen an die Gläubiger vorzunehmen.

Auswirkungen einer Regelinsolvenz

Veränderungen für den Schuldner

Eine Regelinsolvenz kann für den Schuldner tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen, wie beispielsweise den Verlust der Geschäftsführung, die Beschränkung der Verfügungsbefugnis über das Vermögen und die Verpflichtung zur Offenlegung von Informationen.

Auswirkungen auf die Gläubiger bei einer Regelinsolvenz

Im besten Fall werden die Forderungen der Gläubiger mithilfe des Regelinsolvenzverfahrens vollständig befriedigt. Doch die Eröffnung eines solchen Verfahrens ist hierfür kein Garant – schließlich hängt die Befriedigung der offenen Forderungen von den verbleibenden Vermögenswerten des Schuldners ab.

In weniger glücklichen Fällen wird nur ein Teil oder gar keine der noch offenen Forderungen beglichen.

Mögliche Konsequenzen für verschuldete Unternehmen im Regelinsolvenzverfahren

Eine Regelinsolvenz kann zur Sanierung des Unternehmens führen, aber auch zu dessen Abwicklung: Es können beispielsweise Betriebsstilllegungen, Personalabbau oder der Verkauf von Vermögenswerten erforderlich sein.

Vor- und Nachteile der Regelinsolvenz

Vorteile für den Schuldner

Die Regelinsolvenz ermöglicht dem Schuldner die Chance auf einen wirtschaftlichen Neuanfang, Schutz vor Zwangsvollstreckungen und die Möglichkeit, Verbindlichkeiten zu restrukturieren.

Nachteile für den Schuldner

Der Schuldner muss mit erheblichen Einschränkungen und Auflagen leben, wie beispielsweise dem Verlust der Kontrolle über das Unternehmen und der Offenlegung von finanziellen Unternehmensinformationen.

Vorteile für die Gläubiger

Die Regelinsolvenz bietet den Gläubigern eine strukturierte Vorgehensweise zur Befriedigung ihrer Forderungen und die Möglichkeit, ihre Ansprüche im Rahmen des Insolvenzverfahrens geltend zu machen.

Nachteile für die Gläubiger

Die Gläubiger müssen möglicherweise mit einer nur teilweisen Befriedigung ihrer Forderungen rechnen und haben einen gewissen Aufwand und Kosten im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren. Somit laufen sie sogar Gefahr, einen Verlust erleiden zu müssen: Selbst wenn keine ihrer Forderungen im Rahmen des Regelinsolvenzverfahrens beglichen werden kann, müssen sie dennoch für die Kosten des Verfahrens an sich aufkommen.